KLAVIER-ATELIER




Hecher Piano


HECHER PIANO
Nach langer Entwicklungs- und Bauzeit ist er nun endlich fertig, unser fünfoktaviger Flügel. Stilistisch ist er um 1800/05 angesiedelt; der hier abgebildete Prototyp ist als Möbel ein echtes Stück Empire.
Wir haben uns entschlossen, keine weitere Walter-Kopie den vielen mehr oder weniger gelungenen Instrumenten dieser Art hinzuzufügen, sondern uns mit dem zweiten überlieferten Klaviertypus dieser Zeit, der Stein/Streicher-Schule, auseinanderzusetzen. Johann Ferdinand von Schönfeld schreibt dazu in seinem „Jahrbuch der Tonkunst von Wien und Prag“ (1796):

Da wir nun zwei Originalinstrumentenmacher haben, so theilen wir unsere Fortepiano in zween Klassen; die Walterischen und die Streicherischen. Eben so haben wir auch bei genauer Aufmerksamkeit zwei Klassen unter unseren größten Klavierspielern. Eine dieser Klassen liebt einen starken Ohrenschmauß, das ist, ein gewaltiges Geräusche; sie spielt daher sehr reichtönig, außerordentlich geschwind, studirt die häckeligsten Läufe und die schnellsten Oktavschläge. Hiezu wird Gewalt und Nervenstärke erfordert; diese anzuwenden, ist man nicht mächtig genug, eine gewisse Moderation zu erhalten, und bedarf also eines Fortepianos, dessen Schwebung nicht überschnappt.
Den Virtuosen dieser Art empfehlen wir walterisches Fortepiano. Die andere Klasse unserer großen Klavierspieler sucht Nahrung für die Seele, und liebt nicht nur deutliches, sondern auch sanftes, schmelzendes Spiel. Diese können kein besseres Instrument, als ein Streicherisches, oder sogenanntes Steinisches wählen.


Eindeutig fällt unser Instrument in die zweite Kategorie; haben wir doch viele Streicherische Konstruktionsprinzipien einfließen lassen. Es war für uns erfreulich festzustellen, wie sehr unser Instrument einem gut erhaltenen Hammerflügel von Nanette Streicher aus dem Besitz der Pianistin Eleonore Klinckerfuß von 1805 ähnelt, der als Leihgabe im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart steht. Beide Instrumente haben die selben Charakteristika: Nicht eben lauter und brillanter Klang, dafür sehr schmelzend, romantisch, singend und tragfähig (unser Flügel hat sich im Großen Musikvereinssaal im Zusammenspiel mit Orchester bewährt!). Ein im höchsten Diskant angeschlagener Akkord bleibt lange stehen; die Bässe haben einen profunden und warmen Klang. Noch 1835 heißt es anläßlich der Verleihung der Goldmedaille an Johann Baptist Streicher (bei der ersten Wiener Gewerbsproduktenausstellung), daß sich seine Flügel nicht so sehr durch einen großen, als vielmehr durch einen edlen und gesangreichen Ton auszeichneten – eine Charakterisierung, die wir auch für unseren Flügel in Anspruch nehmen dürfen.

Details:
Tonumfang F1-a3 (auch bis c4 lieferbar)
Zwei Kniehebel für Dämpfung und Moderator
Wiener Mechanik mit Messingkapseln und Einstellschraube für die Auslöser, Einzelfänger
Untertasten in altem Elfenbein oder Knochen
In Nuß oder Palisander lieferbar; in schlichter Ausführung oder mit vergoldeten Beschlägen

Bei Bestellungen sind wir gerne bereit, Ihre von diesem Standardangebot abweichenden Wünsche zu berücksichtigen.


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Gundela Bobeth

Klavierlieder von Wiener Zeitgenossen
Haydns, Mozarts und Schuberts


Tondokumente aus dem Phonogrammarchiv, Band: 39
Klingende Forschung, Band: 6

ISBN13: 978-3-7001-8075-3
 Audio-CD mit 30 Seiten Booklet

Verlag der Österreischischen Akademie der Wissenschaften



Aufgenommen am Hecher Flügel


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